Sa/15.01 | 16:00 - 20:00

OFF PLANET - Eröffnung eines soso Satelitten

ACHTUNG: Veranstaltung in der Zwischennutzung "off planet - soso satellit" in der Mattenenge 4, 3011 Bern!

Das soso-Kollektiv schafft mehr Space: In der Mattenenge, dem ehemaligen Sex-Shop "planet love", entsteht neuer Raum für sachte, sensuelle Erfahrung.

Eröffnung am 15. Januar 2022 ab 18.00 Uhr mit

  • S.&M.Lückenlos mit einer Bar für alle (Un-)Sinne &

  • Kira Mäder, Malerei über den Körper

2G: Maskenpflicht / Konsumation drinnen nur sitzend!

Unser Raum, dort unten in der engen Matte, ein Berner Urgestein. Schattige Häuserketten ineinander verschachtelt. Dort unten, in dieser Enge, wurde früher Verruchtes versprochen, im Planet Love - im zurückhaltenden Bern ein damals skandalöses Unterfangen. Diese sensuelle und körperliche Vergangenheit setzt sich spielerisch im Hier und Jetzt fort.

Im Januar öffnet sich ein neuer Space, das Kollektiv vom soso im Bollwerk spielt hier im off planet nicht nur platonisch mit Körperlichkeit. Wir kreieren leichte Ausstellungen, nahe Diskussionen, dichte Workshops und andere Veranstaltungen rund um das Thema des Körpers und dessen Vielfältigkeit.

Was passiert, wenn unser Körper nicht mehr funktioniert? Wenn er durch Schmerzen lahmgelegt wird? Aufmerksam wollen wir verschiedene Formen anschauen und auf bestimmte Parts unserer Physis eingehen. Gerade die Vulven dieser Welt sollen Platz bekommen in unserem off planet. Eintauchen wollen wir in diesen weichen Lippen, sanft hinein ins dunkle Ungewisse. Entmystifizieren und das gewonnene Wissen sensibel teilen, ganz festhalten.

Was macht die Isolation mit unserem Körper, was erfahren wir in dieser Enge? Jede Berührung nehmen wir nun wahr, keine ist mehr flüchtig, sondern eine jede bewusst. Gar löst sie für uns Gefahr aus, wir meiden den Händedruck. Ein Kuss schwebt im leeren Raum, zwei Meter Abstand. Nähe und Distanz neu verhandelt.

Was ist das Gegenteil von Exzess? Und wieso führen wir unseren Körper in Versuchung? Ob Scham uns von ausschweifendem Verhalten abhält oder die konkrete Askese fragen wir uns - und erleben dies, mal als musikalische Dröhnung und dann auch in visueller Karikatur. Gebotene Grenzen überschreiten, Masslosigkeit, Vergessen, was die Regeln sind.

Je nach Raumgefüge stellen sich uns andere Fragen, es werden verschiedene Aggregatzustände von luftig-leicht über flüssig und wuselnd-wild bis zu fest, tief, hart wahrgenommen und leise erlebt. Vom unbeschwerten Plätschern bis zum überbordenden Exzess - Bewegung und Stillstand, Reibung und Ruhepol.

Wir hören, spüren uns ab dem 15. Januar 2022 bis in den April – und vielleicht können wir uns auch noch länger sehen.

Text: Ursina Leutenegger & Mahalia Aura Haberthür