Fr/08.11 | 21:00 - 05:00

ⓒⓛⓤⓑⓛⓘⓣⓔⓡⓐⓣⓤⓡ mit Alex Tiefenbacher: "CO2-Ausstoß zum Nulltarif" (Literatur) & Joyo Ann (Concert)

am 08.11 … :::

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mit
Alex Tiefenbacher &
«CO2-Ausstoß zum Nulltarif»
Joyo Ann mit Dystopia Rap (LIVE/Concert)

LITERATUR 21 ::: 00
CONCERT 00 ::: 00
CLUB 01 ::: 00

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Alex Tiefenbacher, 1982 in Zürich geboren, hat einen Master in Umweltnaturwissenschaften und einen in Philosophie, beide von der ETH Zürich. Seit 2009 schreibt sie für das Schweizer Onlinemagazin das Lamm. Ihr Schwerpunkt ist das Klima. Sie wurde schon mehrfach ausgezeichnet, etwa für Die Flugbranche bauscht sich auf! 2021 mit dem Quandt-Medien-Preis und 2022 für ihre Recherchen zum Emissionshandelssystem mit dem Hofschneider Recherchepreis. Um sich finanzieren zu können, arbeitet sie außerdem als Waldlehrerin.

Die Europäische Union und die Schweiz setzen im Kampf gegen die Klimakrise auf das Emissionshandelssystem (EHS). Es ist eines der wichtigsten politischen Klimaschutzinstrumente und gilt vorwiegend für große Industrieanlagen mit hohen Emissionen wie Zementwerke, Raffinerien, Papierfabriken, Aluminium- und Stahlkonzerne oder Chemieunternehmen. Diese müssen für jede ausgestoßene Tonne Treibhausgas ein entsprechendes Emissionsrecht vorweisen. Bei fehlenden oder überschüssigen Emissionsrechten kann untereinander oder über die Börse gehandelt werden, was Anreiz für Emissionsverminderung bietet. In der Schweiz sind EHS-Unternehmen dafür von der CO2-Abgabe befreit. Alex Tiefenbacher und Luca Mondgenast haben erstmals umfassend untersucht, was die Teilnahme am Schweizer EHS für die einzelnen Firmen bedeutet. Sie zeigen: Von 2013 bis 2020 bezahlten die größten Umweltverschmutzer über das EHS mit 92 Millionen Franken nur einen Bruchteil ihrer Klimakosten. Die meisten Emissionsrechte bekamen sie geschenkt. Einige Firmen erhielten mehr Gratisrechte, als sie für ihre Treibhausgasemissionen benötigten, und könnten diese gewinnbringend verkaufen. Müssten sie wie die Schweizer Haushalte und KMUs für all ihre Emissionen die normale CO2-Abgabe bezahlen, hätte sie das 2,9 Milliarden Franken gekostet. Die Reduktion der Treibhausgasemissionen war vergleichsweise gering, und es wurden wenig wirklich transformative Klimainvestitionen getätigt. Geplante Reformen der EU sollen das EHS aus der Geiselhaft der globalisierten Industrie befreien und eine tatsächliche Dekarbonisierung einleiten. Ob dies gelingt und ob die Schweiz mitzieht, wird sich erst noch zeigen müssen.

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Bei Joyo Ann, Molecular Girl, treffen neo-dadaistische Zeilen der zärtlichen Unbeholfenheit und queeren Buchstabenkombination auf zeitgestreckten, rätselhaften R’nB(reakbeat) und experimentellen Rap. Visuell vervielfältigt sich diese Klanglichkeit, in hypercuten AI-Animationen, welche die Grenzen von Online und AFK zu verwischen ersuchen. Es geht um die Liebe der Randomness, die Zuneigung zur Realness in der aufgelösten Identität, und um Cuteness War. Gesungen wird in Deutsch als wäre es Englisch und umgekehrt. Pr1nc1p3ss4 framet das Konzert von Joyo Ann, Support Act first, Clubstarrr danach, ein Leben in der Doppel-Duty. An einem dsytopischen Abend präsentiert Pr1nc1p3ss4 ein wildes Spektrum an Breaks, Dancehall undoder Technoteilen, Pr1nc1p3ss4s zeitgemässy Klänge passen sich schmeichelnd der Situation an, erschaffen mitreissende Vibes. Venus Cyborg füllt den Raum mit Rave, viele Einflüsse zeichnen die Hyperreise, Remixes der Nuller-Jahre schwitzen den Clubfloor voll. Bereit sein für eine Nacht voller emotionaler und elektrisierender Aufmuck-Mische, die ballert und nachhallt. Die dystopische Void füllen, für leer ist mehr mehr.

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